KUNST LIEGT IN DER LUFT IN HERSBRUCK

 

 

 

„Raus aus dem Museum und rein in die Stadt“ : 2013 kam die  Mitgliederausstellung des Kunstmuseums Hersbruck  den Hersbrucker Bürgern erstmals einen großen Schritt entgegen. Über der Prager Straße, dort, wo im Winter die Weihnachtsdekoration grüßt, werden ab Mitte Juli 13 quadratische Bildtafeln hängen. Hoch über den Köpfen erinnert diese ungewöhnliche Kunstaktion daran, dass , so Museumsleiter Uli Olpp: „es neben den täglichen Wegen und Einkäufen eine Erfahrungsebene gibt, die uns als Kulturmenschen anspricht. Jedes einzelne Bild ist eine Umsetzung von Gedanken und Gefühlen eines Künstlers unserer Zeit und aus unserer Region.“

 

 

Kunst in den Alltag zu bringen, ohne dass die Schwelle zu einem Museum überschritten werden muss, das ist das Ziel der völlig unterschiedlichen, doch hoffentlich wetterfesten Kunstwerke, die - knapp über einen Quadratmeter groß- die Straßen in Hersbruck in den Jahren 2013, 2014 und 2016 schmückten. 2017 mussten die Werke wegen der Sturmböen von Tief "Egon" überstürzt abgehängt werden:

 

 

"Die heftigen Windböen, die der Sturm vor der anhaltenden Frostperiode mit sich gebracht hat, setzten der "Kunst über der Prager Straße" ein verfrühtes Ende. Als sich die Halterungen der Stahlseile in den Hausfassaden zu lockern begannen, nahmen Mitarbeiter der Stadt Hersbruck aus Sicherheitsgründen die Kunstwerke behutsam ab und haben sie im Bauhof fachgerecht zwischengelagert. Die Männer vom Bauhof und ein Mitarbeiter der HEWA sind dabei sehr umsichtig vorgegangen, um den Freiwilligen des Kunstmuseums beim Wiederaufhängen so viel Arbeit wie möglich zu ersparen. Sie schraubten die Seile nur seitlich auf, ließen die Bilder auf den Seilen fixiert und dokumentierten trotz der Dringlichkeit der Lage sogar fotografisch, wo welches Bild hingehörte. Dank, so Museumsleiter Uli Olpp, gebührt den Bauhofmitarbeitern Andreas Löhr, Jürgen Ziegler und dem HEWA-Hebebühnenfahrer Werner Eckstein.

 

Nun ist die Prager Straße wieder kunst-frei, weitaus früher als geplant. Ob und wann die Bilder wieder gehängt werden, ist noch nicht beschlossen. Doch Museumsleiter Uli Olpp zeigt sich versöhnt: "Ich bin sehr froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Es tut den Augen auch einmal gut, den Himmel über der Prager Straße eingerahmt nur von den unverwechselbaren, spektakulären Spitzgiebeln und Aufzugsgauben sehen zu können, ohne fremde Bilder und sogar ohne Seile. Das sieht wirklich auch sehr schön aus und vielleicht sollten wir Hersbruck diese optische Ruhe eine Zeit lang gönnen!""