Geöffnet Freitag und Samstag von 16 - 18 Uhr
Sonntags nur mit vorheriger Anmeldung bei https://wolfgangfries.com/kontakt
Kunstmuseum Hersbruck würdigt fast vergessenen Nürnberger Künstler Wolfgang Fries
Wolfgang Fries (1981 - 2005) ist ein Nürnberger Künstler, der zu Unrecht fast vergessen ist. Wer eine der von ihm für die Firma Lebkuchen-Schmidt gestalteten Schmuckdosen zu Hause hat, kann sich glücklich schätzen: die Sammlerstücke sind inzwischen sehr wertvoll. Sie repräsentieren jedoch nur einen kleinen Teil des umfangreichen Kunstschaffens von Wolfgang Fries. Er „verschonte“, so beschreibt es Kunsthistoriker und Fries-Biograph Dr. Martin Schmidt-Magin, „keine Oberfläche“. Tische, Stühle, Schränke, Teller und Schalen, Trommeln und selbstverständlich Skizzenbücher und Leinwände, nichts entging dem entschiedenen und von Rhythmus und Ornament geprägten Stil des Nürnberger Künstlers. Darüber hinaus gestaltete er in Nürnberg auch Kirchenfenster: zwei Bleiglasfenster in der Nordturmhalle der Lorenzkirche und das zentrale Fenster der Apsis der Mögeldorfer Kirche St. Nikolaus und St. Ulrich. Dass Fries selbst es ablehnte, sich am Kunstmarkt zu beteiligen, mag einer der Gründe sein, warum das Werk des Nürnberger Universalkünstlers noch nie öffentlich gezeigt wurde. Nun, 18 Jahre nach dem Tod von Wolfgang Fries, nimmt sich das kleine Kunstmuseum Hersbruck eines Teils des Werks an. Die Ausstellung unter dem Titel „Gefiederte und andere Freunde“ konzentriert sich auf Tiere im Schaffen von Fries und wurde sorgfältig kuratiert und präsentiert von seiner Tochter Ilonka Fries. Auf Holz, Keramik und Textil tummeln sich Tiger, Elefanten und Vögel im kleinen Torwärterhäuschen am Spitaltor in Hersbruck. Weniger exotisch und von Schwanz bis Mähne selbst gebaut und bemalt wippt das Schaukelpferd der Familie vor der Installation „Wolfgangs Platz“. Der nachgebaute Wohnraum gibt Einblicke in das Leben des Künstlers: dass er gern im Schneidersitz auf dem Schaffell Platz nahm, im Geist der Gastfreundschaft starken schwarzen Tee einschenkte und die beigefügte Trommel weit mehr als Dekoration war.
Die Verbindung zu Hersbruck entstand durch Wolfgang Fries´ langjähriges Engagement auf dem Müllerhof im Hersbrucker Ortsteil Großviehberg, wo ab den frühen 1970-er Jahren Familienarbeit auf Vereinsbasis geleistet wurde und Fries erstmals mit Keramik in Verbindung kam. Die ausgestellten Keramikdosen in Zylinderform sind stringent dekoriert und dürfen ausdrücklich gedreht und gewendet werden, um alle Details der abgebildeten Tiere und Menschen genießen zu können.
Beim Betrachten der Werke wird deutlich, wie intensiv sich Wolfgang Fries mit allem auseinandersetzte, was sein Interesse weckte - sei es das Christentum, die östliche Religionen oder verschiedene Werktechniken. Ein Jahr lang pilgerte er täglich in den Nürnberger Tiergarten, um zu zeichnen. Zum Meditieren stand er nächtens auf. All dies führte zu einer Verdichtung seiner Zeichenkunst. Tiere, der rote Faden der Ausstellung, wurden intensiv beobachtet, akribisch gezeichnet und schließlich reduziert und in einen rhythmischen Kontext gebracht, der sich in den Wandteppichen oder auf den keramischen Dosen in zyklischer Wiederholung widerspiegelt. Der feine Humor, der sich im Strich des Künstlers zeigt, macht das Betrachten seiner Werke zum echten Vergnügen
Das Kunstmuseum Hersbruck befindet sich in der Amberger Straße 2 in Hersbruck. Vom Nürnberger Hauptbahnhof fahren schnelle Züge im Stundentakt nach Hersbruck rechts der Pegnitz. Von dort ist es ein Fußweg von 5 Minuten zum Museum.Die Ausstellung dauert bis 23.12.2023, Freitag und Samstag ist von 16 bis 18 Uhr. Sonntags nur nach vorheriger Anmeldung bei wolfgangfries.com/kontakt .
Mehr zu sehen gibt es unter wolfgangfries.com
Kunstobjekte in-an-über der Pegnitz, das ist in Hersbruck bereits ein Erfolgsformat. Coronabedingt musste die dritte Runde der Freiluftkunstausstellung pausieren- nun konnte sie nach 2018 und 2019 wieder stattfinden. 24 deutsche und italienische Kunstschaffende haben sich die malerisch durch Hersbruck mäandernde Pegnitz als Inspirationsquelle genommen. Es gab auf dem Wasser schwebende Luftkissen mit einem Shakespeare-Zitat, mit anmutigem Ernst die Brücke zum Wassertor bewachende, mit Kettensäge ausgesägte Holzfiguren, skurrile Wasserfuhrwerke, eine klingende und scheppernde Maschinerie im Mini-Wasserfall, Spiel mit den Spiegelungen und vieles mehr. Als besonderes Schmankerl gibt es zum dritten Geburtstag der von Christoph Gerling initiierten und kuratierten und vom Team des Kunstmuseums Hersbruck ehrenamtlich realisierten Schau einen reich bebilderten Doppelkatalog 2019/2021 mit Informationen zu den Künstlern und Künstlerinnen und ihren Werken. Die Eröffnung mit dem Erstverkauf des Katalogs war am 13. August.
Der wertige und sehr ästhetische Doppelkatalog ist für 20 Euro erhältlich. Sprechen Sie uns an!
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