Kunstfenster von Kunstmuseum Hersbrucks Künstlermitglied Klaus Wagner

Schon in den 1970er Jahren begann die umtriebige Kunstförderin Dr. Anna M. Scholz nach Ausstellungsmöglichkeiten für ihre Schützlinge zu suchen. Sie fand bei Oswald Kipfer von der Hersbrucker Sparkasse ein offenes Ohr. 1983 stellte das Geldinstitut dann das Fenster am Hersbrucker Oberen Markt zur Verfügung.

Bestens einsehbar und ohne die Hemmschwelle eines „echten“ Museums entwickelte sich das Kunstfenster zum Hingucker und ist aus dem Stadtbild Hersbrucks kaum mehr wegzudenken. Das Angebot ist bei den Künstlern sehr gefragt. Allerdings führt das schon seit geraumer Zeit zu längeren Wartezeiten, bis zur Möglichkeit, seine Werke auszustellen.

2011 erfolgte in Sachen „Kunstfenster der Sparkasse“ ein Wechsel: Auf Bank-Werbeleiter Gerhard Stötzner, der sich viele Jahre mit Leidenschaft für diesen Blickfang im Herzen Hersbrucks eingesetzt hat, folgt Jürgen Rolle, inzwischen wird das Fenster vom Mitarbeiterstab der Sparkasse organisiert. Malerin Ute Plank, die das Projekt fachlich geleitet hat, übergibt ihr Ehrenamt an Angelika Eisenbrand.

 

Mit Angelika Eisenbrand wurde eine kunstsinnige Ansprechpartnerin an Stelle von Ute Plank gefunden. Beide gehören zum Kunstmuseum Hersbruck, das das Kunstfenster „moderieren“ möchte, also den Ausstellern bei ihren bestmöglichen „Auftritt“ Hilfe bietet. Für ihren Auftritt und ausgestellte Werke sind aber letztlich die Künstler selbst verantwortlich.

Im Mai 2020 beginnen die Umbauarbeiten am Sparkassengebäude, das ein Hotel werden soll.  Dies bedeutet eine Pause, aber nicht das Ende des über seit 1983 bestehenden und im Bewusstsein der Hersbrucker fest verankerten Kunstfensters. 2021 soll es weitergehen.

 

 

 

 

BALD PAUSE BEIM KUNSTFENSTER

 

Letter für Letter

 

 

 

Das zunächst vorletzte Kunstfenster der Sparkasse bestückt die Original Hersbrucker Bücherwerkstätte

 

 

 

 „Lettern“ ist in, oder, wie es früher hieß: Schönschreiben. Schilder, Grußkarten und Sinnsprüche in fein geschwungenen Bögen mit Tusche und Feder zu Papier zu bringen, liegt voll im Trend. Die Original Hersbrucker Bücherwerkstätte „lettert“ schon seit über 50 Jahren, allerdings mit den im Druckgewerbe obsolet gewordenen Bleilettern und in einem etwas nüchterneren Stil.

 

 

 

So lakonisch, wie die neun Typen aus dem Mauerweg 17 a , nämlich Woldemar Fuhrmann, Michael Gölling, Armin Krohne, Thomas Lunz, Dan Reeder, Timo Reger, Günther Tobisch, Siegfried Zimmermann und Johannes Stahl, ihre Drucktypen mixen, auf den Kopf stellen und einzelne Buchstaben bunt färben, so lakonisch ist auch der Witz ihrer Texter. Eckard Henscheid, Wolf Klaußner oder für den aktuellen Kultkalender Claudia Schulz schrieben schon für die Buchdrucker.

 

Im Kunstfenster der Sparkasse zeigen die „Setzer, Drucker und Schneider“ in liebevollen Arrangements und mit perfekt „geletterten“ Erläuterungen Werke ihrer Kre-Atkiven, Bücher für Bibliophile und die Entstehung eines Vierfarbendrucks. Die kleine Werkschau mit verkäuflichen Arbeiten ist noch bis zum 26. März zu sehen und nach einem allerletzten Fenstermonat beginnen die Umbauarbeiten am Sparkassengebäude, das ein Hotel werden soll. Dies bedeutet eine Pause, aber nicht das Ende des über seit 1983 bestehenden und im Bewusstsein der Hersbrucker fest verankerten Kunstfensters. 2021 soll es weitergehen.